Die These, dass die KI nur mustern, aber nicht bildern kann, wird durch eine Reihe von Beispielen aus der Kunstgeschichte untermauert. Der Vortrag von Aloisia Moser, Institut für Geschichte der Philosophie, beginnt mit dem Muster als Konstellation im Material. Wir betrachten Beispiele von Mustern aus der persischen/osmanischen Miniaturkunst, aus dem Film und aus der zeitgenössischen Kunst, in denen die konstellierende und musternde Art, in der sowohl KI als auch Künstlerin arbeiten, hervorgehoben wird. Muster funktionieren auf subsymbolische und subsemantische Weise und geben uns doch etwas zu sehen.

Im zweiten Teil geht es um Bilder - eine Wortschöpfung von Anke Haarman, mit der sie unterstreichen will, dass wir heute eher sagen müssen: Ich bildere, also bin ich, statt wie früher Ich denke, also bin ich. Wir sind ständig von Bildern umgeben und machen uns ständig Bilder. Während die Konstellation im Material im ersten Teil als Muster beschrieben wurde, kommt beim Bildern noch etwas hinzu: unsere fünf (oder sechs, wenn wir den Lagesinn mitzählen) Sinne, mit denen wir das Material, das sich uns aufdrängt, in Bildern, als Sehbild, Hörbild, Geschmacksbild etc. zusammenfassen.