Vortrag
Julius Bürger – vertrieben und wiederentdeckt. Ein Wiener Komponist kehrt zurück.

Thema: Gesellschaft und Kultur
Schlagworte: Bildung, Geschichte, Migration und Musik
Altersgruppe: 14 bis 18 Jahre und ab 18 Jahre

Die Dokumentation gibt Einblick in das Leben und Werk des jüdischen Wiener Komponisten Julius Bürger, der Österreich 1938 verlassen musste. International erfolgreich konnte er in den USA Fuß fassen, wo er im Jahr 1984, 39 Jahre nach deren Entstehung, den Kompositionspreis der University of Indiana für seine „Variationen über ein Thema von C. Ph. E. Bach“ erhielt.

Durchschnittliche Verweildauer: 45 Minuten

Julius Bürger, ab 1919 Studierender bei Franz Schreker an der mdw, folgte 1920 seinem Lehrer nach Berlin. Aufgrund einer Empfehlung Bruno Walters wurde Bürger Assistent von Artur Bodanzky an der Metropolitan Opera in New York. Ab 1929 Assistent Otto Klemperers an der Krolloper in Berlin, musste er 1933, als Hitler Reichskanzler wurde, nach Wien zurückkehren. Bis 1938 war er hier weiterhin als Arrangeur und Dirigent tätig, unter anderem auch immer wieder für die BBC in London. Die politischen Veränderungen in Österreich voraussehend, verließen Bürger und seine Frau 1938 Wien und emigrierten über Paris 1939 nach Amerika. Seine Mutter wurde auf dem Transport nach Auschwitz erschossen, fünf seiner Brüder wurden im Lager ermordet. Ab 1949 wieder an der Metropolitan Opera tätig, entstand eine enge künstlerische Freundschaft mit Dimitri Mitropoulos. Obwohl er kaum noch komponierte, gewann er 1984 einen Kompositionspreis an der University of Indiana mit einem Werk, das er schon 39 Jahre zuvor komponiert hatte.

Besucherinformation

Dieser Ausstellungsstandort ist barrierefrei zugänglich und verfügt über barrierefreie Toiletten.

Dokumentation im Arthouse-Kino. 17 Uhr: Führung durch die Ausstellung TRIANGEL DER WIENER TRADITION | ZEMLINSKY - SCHÖNBERG - HOFFMANN: 1030 Wien, Lothringerstraße 18

Öffnungszeiten

Erster Einlass: 19:00
Letzter Einlass: 22:00

Beginnzeiten

19:00 Uhr

Information

Das Exilarte Zentrum der mdw widmet sich in Forschung, Bewahrung und Vermittlung jenen Komponist:innen, Musiker:innen und darstellenden Künstler:innen, die im „Dritten Reich“ verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden.

Sponsoren / Partner

Sponsoren / Partner

14 weitere Stationen an diesem Standort