Elektronenmikroskopische Untersuchungen an der Gletschermumie Ötzi konnten ihren Beitrag zur Verortung des Lebensraumes der wohl bekanntesten Mumie hierzulande leisten. Im Lungengewebe von Ötzi wurden Makrophagen (Fresszellen) gefunden, deren Inhalt (Staub) auf seine örtliche Herkunft überprüft wurde. Die Analysen der Zusammensetzung legten nahe, dass dieser Staub aus dem sudtirolerischen Vintschgau stammen dürfte – gefunden wurde er ja am Tisenjoch, im österreichisch-italienischen Grenzgebiet. Bestimmt hat das Anna-Maria Pabst, ehemalige Vorständin am damaligen Institut für Zellbiologie und Histologie.

Analysen einzelner Zellen sind auch heute noch Gegenstand internationaler Forschung am Lehrstuhl. So sind Forscher:innen auf der Spur von Zellen von Müttern, die im Rahmen der Schwangerschaft in ihre Kinder eingewandert sind und seitdem in ihnen leben. Warum genau ist ebenso wenig geklärt wie die Frage, welchen Effekt sie tatsächlich haben. Klar ist, dass diese sogenannten mikrochimären Zellen im Zusammenhang stehen mit der Heilung von Wunden, der Reparatur von Geweben aber auch dem Auftreten von Autoimmunerkrankungen and Krebs.