Die elektrischen Vorgänge im menschlichen Herzen nachzubilden und verschiedene therapeutische Szenarien zu erproben, ist eine Vision, die den Mediziner:innen im klinischen Alltag zukünftig die Arbeit erleichtern soll.

Dazu benötigt man ein digitales Modell des jeweiligen kranken Herzens: Einen digitalen Zwilling, der aus bildgebenden Magnetresonanz-, EKG- und anderen Herzuntersuchungen des:der jeweiligen Patienten:Patientin aufwändig modelliert wird.

Die komplexe dreidimensionale Geometrie und die darin ablaufenden mechanischen, physikalischen und elektrochemischen Prozesse müssen physiologisch detailliert mit dem realen Herzen übereinstimmen, um zuverlässige und allgemeingültige Vorhersagen über die therapeutischen Auswirkungen treffen zu können.

Solche Modelle werden am Computational Cardiology Labor entwickelt und können zur Simulation verschiedener Szenarien eingesetzt werden wie der normalen elektrischen Aktivierung des Herzens, der Stimulation mittels eines Schrittmachers in einer Herzschrittmachertherapie, oder von gefährlichen Arrhythmien, wie Kammerflimmern. All diese Szenarien können interaktiv in Echtzeit simuliert und visualisiert werden.