Bei dieser Station erfährst Du über den Prozess, durch den Zellen im Körper in den Zustand der Sepsis geraten. Unser Fokus liegt auf Endothelzellen, das sind jene Zellen, die die Innenwände unserer Blutgefäße auskleiden und somit eine Barriere zwischen Blut und Gewebe bilden. Im Verlauf einer Entzündung wird das Endothel geschädigt, verändert seine Eigenschaften und verliert seine Barrierefunktion zwischen Gewebe und Blut. Gleichzeitig löst die Entzündungsreaktion eine Blutgerinnung aus, die in einer Schädigung der Organe enden kann. Dieses Phänomen, bekannt als "Immunthrombose", tritt nicht nur bei Sepsis auf, sondern auch in schweren Fällen von COVID-19. 

Die Entwicklung von zielgerichteten Therapien für die Sepsis stellt aufgrund des komplexen Krankheitsverlaufs eine große Herausforderung dar. Um im Labor das Geschehen in den Blutgefäßen nachzubilden, arbeiten wir mit Zellkulturmodellen. Diese ermöglichen es, die Wechselwirkungen zwischen dem Endothel und Immunzellen zu untersuchen und neue Therapieansätze zu entwickeln.